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Chancenorientierte Energiebeschaffung 
 

pre-testing von Terminmarkt-Ordern

 

Wer sich mit dem Kauf von Tranchen oder Standardhandelsprodukten beschäftigt, muss abwägen, ob der heute angebotene Preis für das Terminmarktprodukt in Zukunft auf einen hohen oder niedrigen Spotmarkt trifft. Denn die über Terminmarkt gekauften Mengen "verdrängen" die Mengen, die ansonsten im Spotmarkt lägen.
succedo hat eine Lösung für diese Herausforderung entwickelt: Das pre-testing von Beschaffungen.




 Die Glaskugel für die Strompreise der Zukunft

 

Häufig wird im Energievertrieb behauptet, man habe leider keine Glaskugel zur Hand, wenn es um die Erwartungshaltung für die zukünftige Marktpreisentwicklung geht.


 

Das ist so nicht richtig.


Im Energiehandel wird mit sogenannten Preisvorwärtskurven (PFC) gerechnet. Darunter versteht man das Ausrollen von Jahrespreisen auf eine bspw. stündliche Granularität für die Zukunft. Kennt man also bspw. den Preis für die Frontjahre base und peak 2028, so werden diese - für das ganze Jahr gültigen Preise - auf jede Stunde des Jahres ausgerollt. Und zwar unter Berücksichtigung von Saisonalität, Wetter, Erzeugungskapazitäten, Nachfrage usw.  


Das heißt eine solche Preiskurve liefert für jede der 8760 Stunden eines zukünftigen Lieferjahres einen für diese Stunde zu erwartenden Strompreis in EUR je MWh bzw. Cent je KWh. Auch wenn auf lange Sicht die Aussagekraft einer Preiskurve nachlässt (diffus wird), so kann sie unter Anwendung eines Szenario-Managers (höheres vs. niedrigeres Preisniveau) als Spotmarkt-Prognose für die Zukunft herangezogen werden.


Wir haben bei succedo die börsentägliche Preiskurve für Strom und Erdgas als Grundlage genommen, um für unsere Mandanten eine Bewertung (pre-testing) der kostenseitigen Auswirkungen von anstehenden Terminmarktbeschaffungen durchzuführen. Beispielsweise dann, wenn eine Tranche gekauft wird oder ein Standardhandelsprodukt und die Residualmenge bzw. Über- und Unterdeckungen über den Spotmarkt verrechnet werden.


Mit welchen Daten arbeitet das succedo pre-testing?


Um ein pre-testing durchzuführen sind am Beispiel Strom drei Informationen notwendig:


  1. Lastgang-Prognose
    Daher der erwartete Strombedarf ausgerollt auf jede Stunde des zukünftigen Zeitraums (bspw. Frontjahr)
  2. Preisvorwärtskurve (HPFC)
    Die HPFC beschreibt für jede Stunde des Zeitraums den erwarteten Marktwert in EUR/MWh, d.h. eine Spotmarkt-Preisprognose
  3. die Terminmarkt-Order
    Benötigt werden Angabe zur Leistung in kW und Zeitraum (bspw. 1 MW base Jahresband) sowie der angebotene Kaufpreis


In der Simulation wird stundenscharf das Terminmarktprodukt in den zu untersuchenden Zeitraum eingearbeitet. 





Hier können Sie die Muster-PDF herunterladen


Beispiel für ein pre-testing


Am nebenstehenden Beispiel mit Stichtag 26.11.2024 wurde für das Lieferjahr 2027 ein Kundenlastgang als Prognose mit 13.086 MWh Jahresarbeit erstellt und importiert. Am Beispiel der gezeigten Kalenderwoche 35 (Montag 30.08.2027 bis Sonntag 05.09.2027) zeigt die blaue Linie den erwarteten Strombedarf.


Getestet wurde die Beschaffung von zwei Standardhandelsprodukten

- 1 MW base Jahresband zu 78,90 EUR/MWh  (insgesamt 8.760 MWh)

- 1 MW peak Jahresband zu 90,50 EUR/MWh  (insgesamt 3.132 MWh)


Diese sind in dem Schaubild in rot dargestellt. 


Die positiven und negativen grauen Flächen bildet die verbleibende Residualabrechnung Spotmarkt ab.  Also die verbleibenden u- und Verkäufe - jeweils mengenwertmäßig bewertet auf Stundenbasis.


Als Benchmark gilt die 100% Beschaffung über Spotmarkt. 


Im Ergebnis zeigt dieses pre-testing folgendes:


  • der Beschaffungspreis steigt von 83,70 EUR/MWh bzw. 8,37 Cent/kWh (alles im Spotmarkt) auf 85,10 EUR/MWh bzw. 8,51 Cent/kWh (mit den beiden Standardhandelsprodukten)
  • Im Gegenzug verbessert sich das Risiko erheblich, da mit diesen Standardhandelsprodukten 87% der Energiekosten preislich abgesichert sind.